Reisebericht: Broome nach Perth mit Allradcamper


In unserem Reisebericht von Broome nach Perth nehmen wir euch mit in unserem Allradcamper mit Dachzelt von Red Sands. Hier lest ihr Teil 2 unseres Abenteuers. Die Strecke von Broome über Karijini bis Exmouth bietet wieder viele einmalige Eindrücke und traumhafte Landschaften und auch ein paar unvorhergesehene Erlebnisse. Wir erzählen von unseren Erlebnissen,geben Tipps zu verschiedenen Campingplätzen.

Teil 2, Von Broome über Karijini bis Exmouth und Coral Bay


In unserem Reisebericht von Broome nach Perth nehmen wir euch mit in unserem Allradcamper mit Dachzelt von Red Sands. Hier lest ihr Teil 2 unseres Abenteuers. Die Strecke von Broome über Karijini bis Exmouth bietet wieder viele einmalige Eindrücke und traumhafte Landschaften und auch ein paar unvorhergesehene Erlebnisse. Wir erzählen von unseren Erlebnissen,geben Tipps zu verschiedenen Campingplätzen.

Mittwoch 04.10.23: Von Broome über Port Hedland Richtung Karijini.


6 Bilder: Broome und Free Camp

Wir starten den Tag mit einer Wanderung um 7 Uhr früh am Gantheaume Point in Broome. Hier gilt es die Ebbe zu erwischen, damit man hinter den beeindruckenden roten Felsen vorbei an den steinigen Strand laufen kann. Dort findet man „dinosaur footprints“, also die Fußabbdrücke von Dinosauriern, die vor Millionen von Jahren hier umher gewandert sind. Wirklich beeindruckend und ein tolles Erlebnis. Zwischen Parkplatz und den roten Felsen nistet ein Adlerpärchen an einem Fernsehturm. Insgesamt hat sich der kleine Ausflug absolut gelohnt, wichtig war es, vorher die Ebbe Zeiten zu erfragen. Wir gehen noch frühstücken, Kaffee trinken und tanken und dann geht es los Richtung Karijini National Park. Heute steht ein Fahrttag an: Gute Musik ist wichtig, Klimaanlage und sich nicht stressen lassen. Auf der Strecke bis Port Hedland passiert für uns nicht viel. Wir halten an zwei Roadhouses und kaufen Kaffee nach, ansonsten wechseln wir uns beim Fahren ab, unterhalten uns und freuen uns auf die kommenden Abenteuer. In Port Hedland angekommen überlegen wir kurz, ob wir heute schon Feierabend machen wollen. Wir könnten den Industriehafen von Port Hedland angucken, sonst gibt es aus unserer Sicht nicht viel zu erleben. Wir sind heute schneller durchgekommen als erwartet und beschließen noch ca 1.5h weiter zu fahren Richtung Marble Bar. Auf dem Highway 95 gibt es einige vielversprechende Free Camps, die gute Bewertungen bei Wikicamps haben. Wir möchten kostenlos und in der Natur stehen und entscheiden uns für "in the rocks". Der Name hält, was er verspricht. Der Campingplatz erinnert uns stark an die bekannten "Devils Marbels" nördlich von Alice Springs, wo wir 2019 gestanden haben. Heute ist außer uns nur ein weiteres Fahrzeug hier, wir haben also enorm viel Platz und suchen uns einen Platz in der Nähe der Felsen aus. Den Sonnenuntergang genießen wir bei einem Bier auf den Felsen mit toller Aussicht auf die rauhe Landschaft. Danach kochen wir uns leckere Burger und machen einige Nachtfotos von unserem Camper (siehe Fotos anbei). Dann geht es früh ins Bett. Meine Freunde schlafen alle tief und fest, mich stören leider die vorbeifahrenden Roadtrains in der Nachtruhe. Ich bin auch einfach schon sehr aufgeregt auf die kommenden Tage im Karijini und schlafe recht wenig. Egal, am nächsten Morgen gibt es um 6:30 Uhr den Sonnenaufgang mit einer Kanne Kaffee von ganz oben auf den Felsen zu bewundern. Definitiv eine magische Stimmung, mitten im Nirgendwo, kostenlos und fast ganz alleine für uns... Unerwartet und traumhaft!

Donnerstag 05.10.23: Erster Tag im Karijini National Park


Nach unserem ersten Kaffee und Apfel + Müsliriegel fahren wir den Highway 95 weiter nach Süden. Am nächsten Truckstop nutzen wir die Toiletten. Leider müssen zwei Roadtrains wegen uns vier Erwachsenen warten... Dann geht es weiter bis zum Albert Tognolini Lookout. Eine wunderbare Aussicht über die Schluchten und Berge der Umgebung, den wir bei einem Rührei mit Speck Frühstück genießen. Albert Tognolini wird hier geehrte als Pionier des Straßenbaus. Und der kostenlose Campground, der ebenfalls nach ihm benannt wurde, liegt gleich nebenan. Laut Bewertungen mit der beste in der gesamten Umgebung - nächstes Mal! Hier lest ihr einen Bericht dazu. Wir fahren weiter und biegen bei Juna Downs ab auf den "Karijini Drive", der uns dann direkt zum Visitor Centre bringt. Dort decken wir uns ein mit weiteren Informationen, Karten und besprechen unsere Pläne und Wanderungen nochmal mit Experten. Ich finde das immer sehr hilfreich, meistens bekommt man noch ein paar letzte Insiderinfos, die man zuvor nicht hatte. Oder ein paar Tipps, die ganz aktuell sind. Unser erstes Ziel ist die Kalamina Gorge. Auf der Fahrt dorthin freuen wir uns über unseren 4x4. Die Kalamina Schlucht ist richtig schön und anders als die bisherigen und - Spoiler - kommenden Schluchten. Jedoch auch nicht die spektakulärste von allen. Am Ende der anstrengenden, aber machbaren Wanderung können wir wunderbar erfrischend baden. Genau das richtige bei ca 35 Grad und knallender Sonne. Wir nutzen heute 3x Sonnencreme, leider verlieren wir unsere große Tube, da wir eine der Außenklappen am Camper nicht verschlossen hatten. Auch ein Wasserkanister geht verloren. Aber wir haben genug Reserven. Etwas erschöpft fahren wir zum Dales Campground im Nationalpark . Dort haben wir für eine Nacht im Voraus gebucht. 11$ pro Erwachsener, das war es absolut wert. Wir können direkt zur Dales Gorge laufen und zu den Aussichten über die Schluchten und zum Fern Pool für eine Abkühlung. Heute sind wir allerdings alle zu erschöpft und bleiben lieber im Schatten unserer Markise sitzen. Wir genießen zwei selbstgemachte Cocktails und ein leckeres Abendessen (Pasta) und gehen früh ins Bett. Denn am nächsten Morgen möchten wir in der Dales Schlucht sein, bevor es heiß wird und bevor alle anderen Touristen kommen.

Freitag 06.10.23: Karijini NP. Dales Gorge sowie Hancock und Weano Gorge


Am nächsten Morgen stehen wir wie geplant früh auf, erleben den Sonnenaufgang am Rande des Canyons und laufen dann in die Schlucht hinab. Wir starten im Osten, am Three Ways Lookout und laufen Richtung Westen. Es ist angenehm warm bei 25 Grad, was ideal ist. Unten im Canyon laufen wir durch grüne Vegetation, rote Felsen und immer an einem schönen Bachlauf entlang, den wir mehrmals queren müssen. Das Wasser wird höher und meine Sportschuhe pitschnass. Meine Freunde haben ihre Wanderschuhe angezogen und diese Wahl war definitiv die richtige. Wir machen einige Fotos von der Schlucht, die wir für uns ganz alleine haben und kommen bei den wunderschönen Fortescue Falls heraus. Hier sind schon einige Touristen am Baden, viele weitere schwimmen in den Fern Pools, wo man auch einige süße Fischchen findet. Wir schwimmen heute (noch) nicht, sondern klettern die Stufen/Treppen wieder hinauf zum Aussichtspunkt "Fortescue Falls Lookout". Wunderschön und definitiv verdient nach dem doch schweißtreibenden Aufstieg. Es wird immer wärmer und wir beeilen uns, um gegen 10 Uhr vom Dales Campground weiterzufahren. Nächster Stopp ist die Weano/Hancock Gorge. Dort angekommen (wiederum sind wir froh über unseren Allradcamper bei der holprigen Straße - wir konnten eine 4x4 only Abkürzung fahren) machen wir einen ausführlichen Brunch mit Sandwichs und stärken uns für die Wanderung in der Hitze des Mittags. Wir kommen zwar noch gegen 11 Uhr los, aber das Thermometer nähert sich schnell den 35 Grad und die Sonne brennt erbarmungslos. Entsprechend sind wir froh, als wir in der Weano Schlucht unten ankommen und etwas Schatten und vor allem Ruhe genießen können. Die Wanderung ist abwechslungsreich, das wahre Highlight wartet am Ende: der "handrail pool". So genannt, weil man einen traumhafen Pool inmitten der Felsen nur sicher erreicht, wenn man sich an einer in den Felsen gehauenen Kette festhält. Nun können wir in Ruhe baden und wir klettern dann aus dem handrail pool hinaus und noch weiter in die Schlucht hinein, was dann wirklich nichts mehr für schwache Nerven ist: Eiskaltes Wasser, überall spitze und rutschige Felsen und da sitzen auch noch einige Sponnen. Naja, diese letzten 200 Meter waren definitiv nur eine "Ergänzung für Erkunder". Hier geht fast niemand mehr hin. Wir klettern weiter, bis wir an eine Absperrung kommen mit einem durchaus erst gemeinten Schild: Hier darf niemand mehr ohne Guide weiter. Der Guide (deutschsprachig) bietet eine "Class 6 Abseiling Tour" an. Fragt mich für Details :-)
Nach der Weano Gorge laufen wir wieder die Schlucht hinauf zu den berühmten Oxer and Junction Pool Lookouts. Von dort aus kann man einmalige Blicke über die 4 (!) bekannten Canyons (Joffre, Weano, Hancock and Red Gorge) werfen und die Aussichten genießen. Auch für Personen, die die anspruchsvollen Wanderungen nicht gut schaffen, ist es wert alleine für diese Blicke hierher zu kommen. Wir konzentrieren uns auf die bekanntesten Highlights, die wir nicht missen wollen und klettern wieder hinunter in die Hancock Schlucht. Die Wanderung ist wiederum anspruchsvoll und schön und endet dann in einem richtigen genialen Abschluss: Der sogenannte „Spiderwalk“. Je nach Wasserstand muss man hier durch mehrere längere Pools waten und/oder wie eine Spinne links und rechts über das Wasser balancierend an Felsen entlang weiter klettern. Die Felsen sind stark ausgewaschen und damit auch rutschig. Hier ist durchaus Verletzungsgefahr, aber abenteuerlustige Entdecker kommen auch auf ihre Kosten. Zu letzteren zähle ich mich selbst und daher wage ich es, die Felsen als eine lange Wasserrutsche zu nutzen. Hat Spaß gemacht, aber meine Badehose reist dann an einer ganz ungünstigen Stelle auf. Was uns besonders gut gefällt, ist die Möglichkeit hier bei den Wanderungen sich immer gegen Ende hin länger im Wasser abkühlen zu können. Bei den heißen Temperaturen, gerade zwischen 11 und 16 Uhr, ist das enorm hilfreich. Das wird uns am nächsten noch besonders klar werden…

Heute fahren wir nach den sensationellen Schluchten zum Karijini Eco Retreat. Das ist ein privat geführter Campground, der jedoch direkt an der etwas unbekannteren Joffre Gorge liegt. Zum Aussichtspunkt sind es je nachdem wo man mit dem Campervan steht, 10-30 Minuten zu Fuß. Der Campingplatz ist enorm groß und schön angelegt. In den Schulferien sollte man vorbuchen, um Plätze zu bekommen. Mehr zum Campground lest ihr. hier. Schluchten yy und xx liegt. Für 22$ pro Erwachsenem bekommt man hier einen schönen Stellplatz, eine kleine Campingküche mit BBQ und sehr saubere Toiletten mit heißen Duschen. Das ist für uns den Aufpreis absolut wert. Gerade da der (ebenfalls sehr schöne, aber nur mit Naturtoiletten und ohne Duschen ausgestattet) Dales Campground für 2024 anscheinend 15$ pro Person kosten wird.

Samstag 07.10.23: Wanderung auf den Mt Bruce. Übernachtung: Karijini Eco Retreat


Am nächsten Morgen sind wir noch müde von den Wanderungen zuvor und kommen zu spät los. Wir haben uns vorgenommen, den zweithöchsten Berg in West Australien, Mount Bruce, zu besteigen. Dieser liegt ca 60 Minuten vom Karijini Eco Retreat entfernt. Für Wanderfreunde bietet er eine gute Abwechslungen zu den vielen Schluchten im Nationalpark. Überall wird empfohlen, die Wanderung frühmorgens, am besten zum Sonnenaufgang zu beginnen. Wir sind leider zu spät dran und brauchen auch am Parkplatz noch länger, um los zu kommen. Das werden wir später noch bereuen… denn es wird heiß! Die erste Stunde geht noch gut, die zweite auch okay… dann zieht es sich hin. Ca 2.5h brauchen wir für den gesamten Aufstieg und sind am Schluss schon sehr erschöpft. Wir treffen noch zwei Backpacker aus Frankreich und Deutschland, die sich seit Tagen ständig streiten (wir haben sie schon zweimal zuvor getroffen) und die Deutsche klagt uns ihr Leid, während die Kommunikation mit der Französin eher holprig ist: „Mon Dieu, bon voyage“. Am Gipfel lassen wir die beiden zurück und beeilen uns den Rückweg anzutreten. Dieser zieht sich endlos hin. Am Anfang ist es noch ganz nett, auch vom Klettern hoch und herunter macht es Spaß. Aber die letzten zwei Stunden werden dann brutal. Es ist mega heiß, wir schwitzen ohne Ende und Stolpern durchs Geröll. Ich bin danach völlig am Ende und verfluche ständig, dass wir zu spät los gekommen sind. Daraus habe ich definitiv gelernt! Zur Wanderung selbst ist noch hinzuzufügen, dass man einen super coolen Ausblick über eine der rießigen Minen Western Australias hat. Die gigantische Anlage, die rießigen Maschinen, die Züge, die extra dort hin und zurückfahren. Das von oben zu betrachten, ist schon klasse. Man kann vom Parkplatz auch einen nur ca 500 Meter langen Weg zu einem ersten Aussichtspunkt (Marandoo View) laufen oder den Honey Hakea trail für weitere 1.8 Kilometer für nochmals weitere Blicke. Beide Teilstücke sind nicht besonders anspruchsvoll. Die restlichen Kilometer (9 km sind es insgesamt) für den Mt Bruce Summit trail sind Class 5, was die höchste Wanderstufe in Westaustralien ist. Nicht unbedingt war es jetzt so unglaublich schwierig, aber zwei Teilstücke waren anspruchsvoll. Der Weg, der sich immer und immer weiter zieht, war nur gerade in der Hitze des Tages, die eigentliche Herausforderung. Mehr zu diesen Wanderungen lest ihr hier: https://www.australiasnorthwest.com/explore/pilbara/karijini-national-park/mount-bruce/

Nachdem wir am frühen Nachmittag fertig sind, wollten wir eigentlich noch die Hamersley Gorge besichtigen, die ebenfalls außerhalb des Karijini National-Parks liegt. Wichtig ist hier ein Allradcamper, denn die Anfahrt ist für ca 40km auf unsealed roads. Dort in der Gegend sind auch drei gut bewertete kostenlose Campingplätze, ebenso gibt es drei kostenlose Spots in der Nähe von Mount Bruce. Ursprünglich wollten wir dort übernachten, mussten dann aber zwei Nächte Minimum im Eco Retreat buchen und waren schlussendlich damit zufrieden. Denn nach dieser langen Wanderung brauchten wir definitiv die Dusche. Nicht nur waren wir verschwitzt ohne Ende, unsere gesamten Klamotten und alles, was nicht bedeckt war, war komplett rot und verdreckt! Siehe Fotos 😊 Leider waren wir nach der Wanderung auch so kaputt, dass jede weitere Aktivität an diesem Tag abgeblasen wurde… schade um die Hamersley Gorge, schade um einen kleinen Ausflug zur Joffre Gorge… aber wir werden definitiv irgendwann wiederkommen!! Dann geplant mit der Hamersley Gorge und dem kostenlosen Campground „Buddhas Overnighter“. Wer in der Gegend um den Karijini NP Geld beim Übernachten sparen will, findet definitiv auf Wikicamps mehrere sehr gut bewerte Camps.









Sonntag 08.10.23: Fahrt über Tom Price zum Bullara Station Stay


9 Bilder: Tom Price, Reifenplatzer und Bullara Station Stay

Am Sonntag stehen wir früh auf, da wir um 6:45 Uhr den Sonnenaufgang beim Lookout über der Joffre Gorge erleben wollen. Die Stimmung ist großartig, die Helligkeit kommt langsam über der roten Erde im Outback auf, die Vögel zwitschern, es ist angenehm warm… Der Aussichtspunkt ist schön, aber auch nicht atemberaubend. Ich klettere alleine nochmal runter in einen Teil der Joffre Schlucht, schaue ich etwas um und dann geht’s zurück zum Camper. Packen und um Punkt 8 Uhr stehen wir als Erstes an der Schlange des Eco Retreat Cafes. Als erstes? Weit gefehlt, schon 20 weitere Besucher sind auf die Idee gekommen. Macht aber nichts, es gibt mehr als genug Plätze und das Frühstück ist lecker, es gibt viel Auswahl. Auch Abendessen kann man hier anscheinend sehr gut, natürlich zu erhöhten Outback Preisen, aber in Ordnung.

Kurz später fahren wir eine Stunde bis Tom Price. Die Fahrt aus dem Nationalpark heraus ist schön und abwechslungsreich, die Landschaft beeindruckt uns immer wieder. In der Stadt angekommen müssen wir Tanken, Einkaufen und vor allem: Müll entsorgen. Wie üblich in vielen Nationalparks gibt es keine oder nur ein bis zwei zentrale Müllstationen (die eine im Karijini ist in der Nähe des Visitor Centres). Wir haben einiges zu entsorgen und finden dazu diesen praktischen Ort mit der rießigen Minen-Maschine, siehe Fotos. Tom Price selbst ist ein faszinierendes Städtchen mit absolutem Outback-Flair. Leider haben wir wenig Zeit, denn wir müssen vor allem den örtlichen Coles aufsuchen (großer Supermarkt, faire Preise) und für einige Tage einkaufen. Denn die nächste Station, Exmouth, hat keine großen/günstigen Supermarkt. Wie so oft im Outback lohnt es sich hier im Voraus zu planen und einige teure Lebensmittel im Voraus und in größeren Mengen zu kaufen. Mit unserem Mittagessen halten wir am Kings Lake außerhalb von Tom Price. Eine grüne Oase, gepflegt und mit Bänken, ganz viel grünes Gras und Wasser. Alles sehr überraschend für die Wüste. Interessant wie schnell man an so etwas einfaches wie Gras vergisst und dann überrascht ist, es wieder in normalen Mengen vorzufinden… Wir brechen gegen mittags auf und haben noch ca 5-7 Stunden Fahrt nach Exmouth vor uns. Geplant ist eine Übernachtung auf dem kostenlosen Rastplatz „Termite Nests Pull Over“ kurz vor Exmouth oder dem etwas zuvor gelegenen berühmten „Bullara Station Stay“. Wir entschließen uns die 30 Minuten und 60 Kilometer kürzere 4x4 Strecke „Nameless Valley Drive“ zu nehmen, anstatt über das Städtchen Paraburdoo zu fahren. Die Straße fährt sich eigentlich sehr gut und problemlos, aber wahrscheinlich war es einfach zu viel für unsere schon von der Gibb River Road und dem Karijini NP durch zahllose Schotterstraßen vorgeschädigten Hinterreifen. Diese hatten schon deutlich an Profil verloren und wir hatten geplant, proaktiv den rechten Hinterreifen zu wechseln, aber erst am Abend. Dazu sollte es nicht kommen. Auf dem „normalen“ Highway 136, ca bei Rocklea, macht es einen Schlag und das Auto wackelt kurz. David fängt das Auto super ab, bremst stark und hält links an. Was passiert ist, ist in dem Moment jedem klar. Der Reifen ist geplatzt. Total ärgerlich und ein schlechtes Timing. Aber wann ist schon eine gute Uhrzeit für einen geplatzten Reifen? Naja, bei 40 Grad und mitten im Nirgendwo wohl nicht, aber immerhin hatten wir heute nicht viel vor. Ca eine Stunde brauchen wir, um den Reifen komplett zu wechseln, den alten Reifen wieder hinten aufzuspannen, uns sauber zu machen und mit einem kalten Kaffee zu erfrischen und dann geht es weiter. Lange diskutieren wir und fragen uns, was man hätte anders oder besser machen können… aber was soll. Wenn man durchs Outback fährt, sieht man überall geplatzte Reifen am Straßenrand liegen. Wenn man zu lange die alten Reifen drauf lässt und das machen die meisten Menschen ja aus Kostengründen, kann das passieren. Auch viele andere Allradcamper erzählen uns in Laufe der Reise ähnliche Geschichten. Gerade die Belastung auf der Gibb River Road kann einen Reifen eben schnell durchscheuern. Der Kontakt zu RedSands ist unkompliziert, problemlos und die Mitarbeiter am Telefon verständnisvoll, freundlich und hilfsbereit. Das hat uns schon einmal beruhigt. Wir fahren weiter und beschließen, dass wir uns heute Abend wieder einen schönen Campingplatz und eine Dusche gönnen dürfen. Und das war eine absolut geniale Entscheidung: Der Bullara Station Stay (36$ für zwei Erwachsene unpowered Site, überragende Preis-Leistung) stellt sich als einer der schönsten und besten Campingplätze heraus, die wir in gesamt Australien finden konnten. Wir haben einen super Platz in der Nähe der „lava trees“. Noch nie habe ich so coole Toiletten und Duschen wie hier gefunden. Und auch die „normalen Sanitäranlagen“ sind Stück für Stück ein Unikat, dekoriert, sauber und ein Highlight. Die Campkitchen ist ordentlich, leider etwas klein. Aber es gibt so viel zu tun und entdecken. Lest selbst hier nach, warum sich ein Aufenthalt lohnt- gerade für Familien eine absolute Empfehlung!

Weiter geht es mit dem Bericht zum Ningaloo Reef: Exmouth und Coral Bay!


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