Reisen Ü60: Teil 10 - Die Fahrt beginnt!


Matthias und Sabine stehen nun am Anfang ihrer Wohnmobil-Reise. Von Christchurch aus geht es auf kurvigen Straßen durch viele Baustellen nach Kaikoura. Leider verhält sich das Wetter anders als geplant.... Wie die beiden ihre erste Fahrt meistern und warum der beste Plan besonders in Neuseeland manchmal dem Realitätstest nicht Stand hält, lest iht im 10. Teil unserer Ü-60-Kolummne. Viel Spaß!

Von Christchurch nach Kaikoura unter schwierigen Bedingungen


Matthias und Sabine stehen nun am Anfang ihrer Wohnmobil-Reise. Von Christchurch aus geht es auf kurvigen Straßen durch viele Baustellen nach Kaikoura. Leider verhält sich das Wetter anders als geplant.... Wie die beiden ihre erste Fahrt meistern und warum der beste Plan besonders in Neuseeland manchmal dem Realitätstest nicht Stand hält, lest iht im 10. Teil unserer Ü-60-Kolummne. Viel Spaß!

Die ersten Kilometer im Camper


4 Bilder: Der Weg nach Kaikoura

Wir fahren um 17.00h durch die Vorstadt auf dem Weg zu der hier einzigen Autobahn, von denen es nur 40km im ganzen Land gibt, und das sind dann eben auch nur kurze Stücke. Aber es geht voran, und trotz der allgemeinen Lage beginnen wir schon etwas zu frohlocken. Schließlich ist dieses die einzig vorhandene Straße entlang der Ostküste nach Norden, denn die lange Bergkette der Mountains geht fast überall fast bis zum Meer. Aber eben nur fast! Und das eigentlich nirgends. Denn in Wirklichkeit schlängelt die Straße sich außerordentlich ungewöhnlich stark durch bewaldete Felsen ohne Meerblick und verläuft fast nie ein längeres Stück geradeaus.

Eine Anzahl von kleinen Orten gibt es nördlich von Christchurch, bevor es plötzlich hoch in die Berge geht. Diese wichtige und alternativlose Bundesstraße mit der Nr. 1 war wohl zu dem Zeitpunkt die schlechteste Straße in ganz Neuseeland. Große Teile von einer ohnehin sehr schmalen Landstraße, wurde bei dem letzten großen Erdbeben 2016 besonders zwischen Christchurch und Kaikoura besonders hart getroffen und hinter Kaikoura durch riesige Erdrutsche verschüttet.

Seitdem wird permanent an der wichtigen Straße gebaut. Mit anderen Worten gab es überall Baustellen mit und ohne aktive Bauarbeit. Aber die Straße, welche besonders in den Bergen zumeist keine Leitplanken oder Mäuerchen zu den Abhängen hatte, war dafür mit Pylonen-Hütchen in großer Anzahl versehen, die die Straße noch enger machte, so dass sie fast durchweg einspurig mit kuriosen Ausweichbuchten versehen war. Die Zeit verging feucht außen und schweißtreibend innen, aber kein Meer kam durch den Nebel in Sichtweite. Mehrfach hatten wir Ängste, den Abhang neben der Straße hinunter zu stürzen.

Einmal mussten 5 Pylonen hintereinander dran glauben, aber das WOMO blieb unversehrt. Nach fast 3 Stunden „Horrorfahrt“ kamen wir unmittelbar vor unserem Sehnsuchts-Ziel ans Meer. Der Zeltplatz am Ortsrand nördlich lag hinter einer großen Hecke geschützt direkt an der Hauptstraße. Auf der östlichen Seite trennte uns eine Eisenbahnlinie von dem Steinstrand zum Pazifischen Ozean. Aber eine idyllische Lage wäre durch den strömenden Regen auch nicht zur Geltung gekommen.

FAZIT: Die Entscheidung bei dem Wetter noch die weite Strecke nachmittags zu fahren war ziemlich schwachsinnig. Zwischen Christchurch und Kaikoura hätte es mehrere Campingplätze in Meeresnähe und in der Nähe von Christchurch in allen Richtungen gegeben. Es empfiehlt sich zu Tour Beginn auf einen Platz zu gehen, damit man erst einmal in Ruhe sich einrichten und mit der Technik im Auto vertraut machen kann. In der Vorsaison muss man sicher nicht dazu vorbuchen, sondern kann sich am selben Tag ad-hoc entscheiden.

Planänderung!


4 Bilder: Kaikoura im Regen

Für uns kam noch erschwerend hinzu, dass inzwischen eine Schlechtwetter Lage mit Dauerregen und Kälte für weitere 5 Tage angesagt worden war. Und zwar genau für diese Gegend, wo normaler Weise im Frühsommer besonders schönes Wetter die Regel sein soll. Deswegen haben wir den „Abstecher hierhin zu Beginn unserer Reise“ gemacht, obwohl unsere in Deutschland geplante Route daran anschließend in der entgegengesetzten Richtung nach Süden weiter verlaufen sollte. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Am darauffolgenden Tag bleiben wir noch auf dem Campingplatz. Im Dauerregen und bei kalt-stürmischen Bedingungen durchstreifen wir den trostlos wirkenden Ort, gehen an den Steinstrand und schauen auf den graufarbenen Pazifik mit hohen Wellen und viel Gischt. Und irgendwie lockt es uns in unserer Enttäuschung nicht groß zum Fotografieren.

Wir erkundigen uns, wann es wieder die täglichen Wal- und Delfin Beobachtungstouren geben wird, deretwegen wir den ganzen Umweg hierhin gemacht haben. Aber damit sieht es erst einmal schlecht aus.

So rigide wir zu Beginn daran festgehalten hatten unbedingt hierher zu fahren, so flexibel zeigen wir und jetzt bei einer Tasse Cappuccino im Café am Nachmittag und schmeißen unsere gesamten Reiserouten - Pläne komplett um!

Und so geht es weiter: Teil 11

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