Mit dem Wohnmobil durch Rumänien: Alle Infos zum Land


5 Bilder: Rumänien ist ein Land der Kontraste und bietet alles vom Skigebiet, über Städte bis Badeurlaub.
Rumänien ist ein Land der Kontraste. Noch zählt es als Geheimtipp, denn es ist touristisch nicht überlaufen und daher ein idealer Ort, um seinen Wohnmobilurlaub zu verbringen. Entspannung gibt es an den Bade- und Kurorten an der Schwarzmeerküste, Wanderfreunde können die unberührte Natur der Karpaten entdecken, Ski- und Langlauf ist gerne und gut möglich und wer Sightseeing betreiben will, wird Bukarest oder einer der anderen idyllischen Altstädte lieben. Folge den Spuren von Dracula und unternimm eine abenteuerliche Reise nach Transsylvanien.

Rumänien ist ein Staat in Südosteuropa. Bukarest ist die Hauptstadt. Zu seinen Nachbarn zählt das Land die Ukraine, Moldawien, Bulgarien, Serbien und Ungarn. Seit 2004 ist Rumänien Mitglied der NATO und seit 2007 Mitglied der EU.

Wir haben für euch alle Informationen, die ihr für eine Reise im Campervan und Wohnmobil benötigt, auf dieser Seite zusammengetragen. Wenn ihr also noch mehr erfahren wollt, seid ihr hier genau richtig!
Hauptstadt Bukarest

Bevölkerungsanzahl 19,4 Millionen

Landesfläche 238,291 km2

Bevölkerungsdichte 85 Einwohner / km2

Landessprache Rumänisch

Währung Leu

Beste Reisezeit Juni-September

Jahresdurchschnittstemperatur 11 Grad C (Süden) 7 Grad C (Norden)

Waldfläche 29,8 %

Wasserfläche 3,7 %

Küstenkilometer 225 km

Karte Rumänien
1 Bild: Rumänien ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer!
Rumänien lässt sich in verschiedene Regionen unterteilen, in denen unterschiedliche Highlights warten. Im Osten ist das Schwarze Meer. Hier können Badeurlauber und Sonnenanbeter sich erholen und Sonne tanken. In der Mitte des Landes ist Siebenbürgen, auch bekannt als Transsylvanien. Dieses Gebiet ist voller Sagen und Mythen, schließlich hat der Vampir Dracula hier gelebt. Mittelalterliche Städte, bergige Grenzgebiete sowie Schlösser und Burgen prägen diese Gegend. Die Karpaten umzingeln Transsylvanien und sind eine Gebirgsgruppe. Unzählige Wanderwege und Bergsteigmöglichkeiten warten auf Actionurlauber. Wer wildlebende Tiere sehen will, hat hier die besten Chancen.
Bukarest
Die Metropole und Hauptstadt des Landes zeigt sich sehr facettenreich, egal ob Kulturliebhaber oder Partyfreunde, jeder findet sein Highlight in der Stadt. Bukarest ist auch als „Paris des Ostens“ bekannt, denn die historischen Gebäude erinnern an die in Paris. Selbst einen Triumphbogen gibt es hier. Wer weiter durch die Stadt spaziert, wird DAS Gebäude der Superlative sehen- die Rede ist vom Parlamentsgebäude. Über 1000 Räume sind im Gebäude untergebracht. Nach dem Pentagon ist es das zweitgrößte Gebäude weltweit. Weitere Highlights sind die zahlreichen Museen in der Stadt, hier besonders zu empfehlen das Freilichtmuseum im Herastrau Park. [Weitere Highlights im Blog.]

1 Bild: Das wilde Gebirge der Karpaten gehört zu den absoluten Must-See`s

Karpaten
Dieses wilde Gebirge ist perfekt für alle Outdoor- und Wanderfreunde. Bemerkenswert ist neben den imposanten Schieferwänden auch die vielfältige Fauna. Der Großteil der Braunbärpopulation Europas ist hier beheimatet. In den Karpaten befindet sich außerdem eine der schönsten Hochgebirgsstraßen der Welt- die Panoramastraße Transfagarasan. Sie ist 117 km lang und verbindet die Walachei und Siebenbürgen miteinander. Auf über 2000m höhe schlängeln sich Serpentinen, die schöner nicht sein können.

Siebenbürgen/ Transsylvanien
Siebenbürgen oder auch Transsylvanien ist ein Gebiet in den Karpaten. Berühmt ist es als Heimat Draculas. Transsylvanien bedeutet übersetzt „jenseits des Waldes“. Das Gebiet ist von wilden Landschaften und Bergen drumherum geprägt. In der Umgebung sind 7 Burgen, die den deutschen Namen Siebenbürgen ausmachen: Bistrita (Bistritz), Brasov (Kronstadt), Cluj Napoca (Klausenburg), Medias (Mediasch), Sebes (Mühlbach), Sibiu (Hermannstadt) und Sighisoara (Schäßburg). Das Highlight vieler Touristen in Transsylvanien ist aber Schloss Bran, auch als Festung Draculas bekannt.



2 Bilder: Transylvanien und das Donaudelta bieten eine spektakuläre Naturkulisse

Donaudelta
Das Naturparadies hat eine einzigartige Vogelwelt und lockt damit viele Touristen an. Aber auch all diejenigen, die nicht viel von Vögeln wissen, können hier einen schönen Urlaub verbringen, denn die exotische Landschaft umfasst auch mehr als 1800 Pflanzenarten, 44 Säugetierarten und viele Reptilien- und Amphibien. Lehne dich auf einer Bootstour auf der Donau zurück und genieße die einzigartige Natur.

Region Schwarzes Meer
Beliebte Regionen am Schwarzen Meer sind Mamaia und Constanta. Der erste Ort ist aufgrund der sanft abfallenden Küste perfekt für Familien geeignet. Weiße, aber recht schmale Strände laden zum Baden ein. Wer es etwas ruhiger mag, besucht am Besten den Strand von Constanta. Dieser ist genauso schön und nur einen Steinwurf entfernt.



1 Bild: Mit dem Wohnmobil oder Camper lässt sich Rumänien naturnah bereisen
Grundsätzlich ist das Wildcampen und Freistehen in Rumänien erlaubt. Dies liegt unter anderem daran, dass die Einwohner selbst gerne campen. In Naturschutzgebieten ist es jedoch untersagt. In den Gebirgen sollte man aber aufpassen, es gibt Schilder, die vom Campen an bestimmten Orten abraten, denn dort könnten Camper ansonsten von Bären überrascht werden.
1 Bild: Wer Ungarn mit dem Mountainbike erkunden möchte sollte zwischen Juni und September anreisen
Rumäniens Klima kann in 3 Zone aufgeteilt werden. Die Gebiete westlich der Karpaten sind durch das gemäßigte Klima geprägt. Die Sommer sind gemäßigt warm und relativ feucht, die Winter hingegen kalt, aber nicht so kalt wie im Osten. Östlich der Gebirge ist das Klima kontinental. Die Sommer sind heiß und die Winter sehr kalt. Der Nordostwind Crivat aus der Ukraine bringt große Kälte. Das Klima der Küstenregion um das Schwarze Meer und in der Walachei zeigt mediterrane Züge. Sehr heiße Sommer und milde Winter kennzeichnen das Klima hier. Die Jahresdurchschnittstemperatur fällt je nach Region sehr unterschiedlich aus. Im Norden des Landes beträgt sie 7-8 Grad Celsius, im Süden sind es rund 11 Grad. In den Karpaten wird es durchschnittlich nur 2 Grad Celsius warm. Januar ist der kälteste Monat mit einer durchschnittlichen Temperatur von 0 Grad an der Küste und bis zu -15 Grad im Hochgebirge. Die Temperaturen können dort auf bis zu -25 Grad fallen. Juli ist der wärmste Monat. Im Gebirge werden Temperaturen von 15-16 Grad im Mittel erreicht, im Tiefland sind es 22-24 Grad. Im Sommer kann das Thermometer auf 40 Grad klettern. Der Niederschlag nimmt von Nordwesten nach Südosten hin ab, am meisten Niederschlag fällt in den Karpaten, am wenigsten an der Schwarzmeerküste.

Beste Reisezeit
Die besten Monate für eine Reise nach Rumänien sind Juni-September. In den Karpaten sind Wanderungen und Mountainbiketouren gut möglich und für Badeurlauber scheint in dieser Zeit am meisten Sonne. Wer es nicht so heiß mag, kann auch Mai und September für eine Rundreise wählen. Wintersportler besuchen am besten zwischen Dezember und März Rumänien, zu empfehlen ist besonders der Zeitraum Ende Februar bis Ende März. Es liegt noch Schnee, aber die Temperaturen sind nicht mehr ganz so kalt.
Die Anreise ist per Flugzeug, Bahn/Bus oder eigenem Fahrzeug möglich. Die wichtigsten Flughäfen des Landes sind der Flughafen Bukarest Henri Coandă, der Cluj-Napoca International Airport, die Airports Timişoara Traian Vuia und Iaşi sowie der Flughafen Sibiu in Siebenbürgen. Wer sich für die Bahn entscheidet, hat ab Wien oder Budapest Direktverbindungen. Neben Bukarest werden auch Brasov (Kronstadt), Sibiu (Hermannsstadt), Timisoara (Temeschwar), Satu Mare (Sathmar) und Cluj (Klausenburg) direkt angefahren. Das Schienennetz im Land ist recht dicht und Hauptstrecken werden ab Bukarest alle 2 Stunden bedient, auf den Nebenstrecken fahren weniger Züge, meist 2 pro Tag. Unterschiedliche Busgesellschaften wie Eurolines, Mayer&Mayer, Atlassib, Pletl, Flixbus uvm. Fahren nach Rumänien. Für diejenigen, die mit eigenem Auto anreisen ist zu beachten, dass Länder durchquert werden müssen, die eine Mautgebühr erheben, so bspw. Österreich.

Für die Einreise brauchen Reisende einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. Ein Visum ist nicht notwendig. Die Dokumente müssen mindestens bis zum Ende des geplanten Aufenthaltes an Gültigkeit besitzen.
1 Bild: Viele Straßen führen zum Ziel. In Rumänien ist man oft vollkommen allein mit der Natur.
Rumänien hat ein gut ausgebautes Straßennetz. Viele Straßen sind jedoch einspurig. Da Landstraßen oftmals unbeleuchtet sind und Schlaglöcher aufweisen, wird von Nachtfahrten abgeraten. In ländlichen Gegenden sind Pferdefuhrwerke und Viehtrieb auf der Straße anzutreffen. Hier ist mit reduzierter Geschwindigkeit zu rechnen.

In Rumänien gilt Vignettenpflicht. Alle Fahrzeuge mit Ausnahme von Motorrädern benötigen die elektronische Vignette „Rovinieta“ bei Benutzung der Nationalstraßen. Es gibt die Auswahl zwischen 7 Tage-, 30 Tage-, 90 Tage- und Jahresvignetten. Die Vignette kann an Grenzübergängen, an Tankstellen oder online unter www.roviniete.ro/de/info/Rovinieta-online erworben werden. Für einige Brücken gibt es ebenfalls eine Maut.
1 Bild: Rumäniens Inseln befinden sich fast alle im Donau Delta, dass sich durch das Land windet
Zu Rumãnien gehören etwa 50 Inseln, der Großteil davon befindet sich in der Donau.
1 Bild: Die Rumänen lieben gutes und deftiges Essen und so gibt es zahlreiche urprüngliche Restaurants
Ein klassisches rumänisches Essen besteht aus vier Gängen. Als Vorspeise werden meist Salate aus Aubergine, Fleisch, Kartoffeln, Gurken oder Gemüse serviert. Danach gibt es eine Suppe. Beliebt sind Gemüse-, Bohnen, Hühner- oder Rindersuppen. Eine leckere rumänische Suppe mit Hackfleischbällchen ist bspw. „Ciorba de perisoare“. Als Hauptgericht wird in ländlichen Regionen oftmals Rind, Lamm oder Schweinefleisch serviert, während es in den Küstenregionen mehr Fisch gibt. Eine Delikatesse sind Hechte mit unterschiedlichen Füllungen oder Karpfen in gewürzter Salztunke. Pikante Fischfrikadellen und gegrillte Störfilets essen die Rumänen ebenfalls sehr gerne. In Siebenbürgen ist die Küche österreichisch-ungarisch geprägt, während in Landesmitte kulinarische Einflüsse der Griechen und Türken gibt. Das Essen wird mit einem süßen Dessert wie Blätterteignusskuchen, gerollten Crêpes (Clatite) oder Profiterol, einer Art Windbeutel mit verschiedenen Füllungen, beendet.

Nationalgericht Rumäniens ist „Mamaliga“, ein fester Maisbrei. Meistens wird es als Fladen gegessen.
Die Landeswährung Rumäniens ist der Leu. In Rumänien wird noch viel mit Bargeld bezahlt. Eine Visa oder Mastercard wird aber in Großstädten und Touristengebieten oftmals auch akzeptiert. EC-Karten können eingesetzt werden, um Geld am Automaten abzuheben.

In Rumänien gibt es eine Trinkgeldkultur. Die Servicemitarbeiter haben relativ niedrige Löhne und freuen sich daher sehr über die Belohnung, die i.d.R. 10% der Rechnungssumme beträgt.

Die meisten Geschäfte und Shoppingzentren haben montags bis samstags von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten von Supermärkten sind meist etwas länger, manche haben bis 22 Uhr geöffnet. Einige Geschäfte haben auch sonntags geöffnet.
Es gibt viele Vorurteile Rumänien gegenüber, jedoch gilt das Land als sicher. Wie in vielen anderen Ländern auch, kommt Kleinkriminalität in Form von Taschendiebstählen und Trickbetrug vermehrt vor. In Touristenhochburgen und hoch frequentieren Orten wie Flughäfen und Bahnhöfen sollten Reisende stets aufmerksam sein und auf ihre Wertsachen achten. Fahrzeugdiebstähle und Einbrüche kommen gelegentlich vor, hauptsächlich höherwertige Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen sind das Ziel der Diebe. Wohnmobile und Fahrzeuge sollten wenn möglich auf bewachten Plätzen abgestellt werden.

1 Bild: Rumänien ist dicht bewaldet und Tannen wie auch Fichten sind fast überall zu sehen
Rund 30% der Landesfläche sind mit Waldfläche bedeckt. In Siebenbürgen, im Apusenigebirge und an den Hängen der Karpaten sind Buchen- und Eichenwälder vorzufinden. In den höheren Lagen (ab 1500 m) dominieren Mischwälder, die dann in Nadelwälder übergehen. Hauptsächlich Fichten und Tannen sind vorzufinden. Grasfluren sind ab einer Höhe von ca. 1800m zu finden. Entlang der Donau wachsen Pappeln, Eschen und Weiden in den Auwäldern. Im Donaudelta, welches ein Naturschutzgebiet ist, sind zahlreiche Sumpf- und Schilfpflanzen beheimatet, so auch fleischfressende Pflanzen wie Wasserschlauch oder Wasserhade.

Die Tierwelt ist sehr artenreich. In den unzugänglichen Gebirgswäldern leben Braunbären, Wölfe, Wildkatzen, Luchse und Hirsche. Das Donaudelta beherbergt Wildschweine, Füchse, Fischotter und Biberratten sowie Pelikane, Flamingos, Kormorane und Reiher.

Für die Einreise nach Rumänien sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Es wird jedoch empfohlen die Standardimpfungen aufzufrischen, sofern sie sich nicht auf dem aktuellen Stand befinden. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Polio empfohlen, bei längeren Aufenthalten auch gegen Hepatitis B, FSME und Tollwut.

Die öffentliche rumänische Gesundheitsversorgung liegt zum Teil deutlich unter dem deutschen Standard. Die private medizinische Versorgung hat einen hohen Standard, allerdings werden die Kosten teilweise nicht oder nur zum Teil von dt. Krankenkassen übernommen.
1 Bild: Rumänien ist geprägt von Lyrik, Märchen und Volksmusik
Kultur

Rumäniens Kultur wurde stark von der römischen, slawischen, ungarischen, griechischen und türkischen Kultur beeinflusst. Dennoch konnte sie ihren eigenen Charakter behalten. Eine große Rolle spielten Lyrik, Märchen und Volksmusik. Im 19. Jhd. erlebten die Literatur, Kunst und Musik ihre Blütezeit. Wichtige Schriftsteller waren Vasile Alecsandri, Mihail Eminescu, Ion Luca Caragiale und Mihail Sadoveanu.
1 Bild: Siebenbürgen oder auch Transylvanien gehörte einst zum Königreich Ungarn

Geschichte

Rumänien bestand ab dem 9. Jhd. aus drei Fürstentümern. Das Gebiet Siebenbürgen gehörte zum Königreich Ungarn. 1330 gründete Besarab I. das Fürstentum Walachei südlich der Karpaten. Bogdan I. konnte sich 1365 erfolgreich gegen die Ungarn durchsetzen und gründete östlich der Karpaten das Fürstentum Moldau. In den nächsten Jahrhunderten mussten sich die Fürstentümer gegen unterschiedliche Gegner zur Wehr setzen. Das Osmanische Reich bedrohte die Walachei und Moldau. Moldau musste sich außerdem gegen Ungarn und Polen verteidigen. Es gelang den beiden Fürstentümern formal unabhängig zu bleiben, jedoch gewann das Osmanische Reich im 15. Jhd. vermehrt an Einfluss. Die Habsburger traten im 17. Und 18. Jhd. gegen die Osmanen an und sicherten sich mehrere Gebiete, darunter Siebenbürgen. Der Fürst Alezandru Ioan Cuza wurde 1859 zum Herrscher von Moldau und Walachei. Im 19. Jhd. entstand somit das Fürstentum Rumänien mit Bukarest als Hauptstadt. Nach seiner Abdankung 1866 wurde Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, ein deutscher Prinz, als Carol zum Fürsten Rumäniens. 1881 wurde das Königreich Rumänien ausgerufen mit Carol I. als König. Er herrschte bis zu seinem Tod 1914. Da er keine Kinder hatte, wurde sein Neffe Ferdinand I. der Thronfolger. Im Ersten Weltkrieg war Rumänien zunächst neutral, 1916 unterstützte das Land die Entente und erhielt viele Gebiete. Das Land hat sich binnen kürzester Zeit fast verdoppelt und wurde zu einem Vielvölkerstaat. Viele der im Ersten Weltkrieg dazu gewonnenen Gebiete verlor Rumänien im Zweiten Weltkrieg wieder. Der General Ion Antonescu baute eine faschistische Militärdiktatur auf und ließ die in Rumänien lebenden Juden verfolgen und ermorden sowie viele Roma deportieren. 1941 beteiligte sich Rumänien am Feldzug gegen die Sowjetunion und konnte die im Jahr zuvor verlorenen Gebiete zurückerobern. Im Jahr 1944 marschierte die Sowjetunion in Rumänien ein und ergriff die Macht. Politische Gegner wurden verfolgt, andere Parteien verboten und die Industrie und Landwirtschaft verstaatlicht. Der Aufbau der Geheimpolizei Securitate fing an. 1948 wurde Rumänien zu einer Volksrepublik. Staatschef war Gheorghe Gheorghiu-Dej. Sein Nachfolger war Nicolae Ceausescu, der aus Rumänien eine Sozialistische Republik machte und eine neue Familienpolitik einführte. Diese sah vor, dass jede Familie mindestens 5 Kinder bekommen sollte. Als Folge verarmten viele Familien und verstießen ihre Kinder. Die Kinderheime waren rasch überfüllt. Ende der 1980er Jahre kam es zu zahlreichen Demonstrationen, die das Ende des Ceausescu-Regimes forderten. Die Armee verbündete sich mit den Demonstranten. Am 25.12.1989 wurde Ceausescu vor ein Militärgericht gestellt und standrechtlich erschossen. Nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft hatte Rumänien mit den Folgen der Diktatur zu kämpfen. Langsam verbesserte sich die wirtschaftliche Lage, jedoch ist Rumänien bis heute in manchen Teilen rückständig, bspw. in der Landwirtschaft.
1 Bild: Es liegt gar nicht lange zurück, als Rumänien noch ein Königreich war
Sprache

Amtssprache in Rumänien ist Rumänisch. Es handelt sich dabei um eine romanische Sprache, die sich aus dem Lateinischen entwickelt hat. In Rumänien leben noch viele andere Völker, so z.B. Ungarn, Deutsche, Ukrainer und Russen. In Gebieten, in denen mehr als 20% der Einwohner eine andere Sprache als Rumänisch sprechen, wird diese offiziell als Zweitsprache anerkannt.
Rumänien ist eine repräsentative parlamentarische Demokratie mit dem Präsidenten als Staatsoberhaupt. 2004 trat Rumänien der NATO bei, 2007 der EU. Rumänien ist noch kein Mitglied des Schengen-Raums, aber der Beitritt ist geplant.
1 Bild: Rumänien ist das einzige Land in Europa in dem Braunbären noch in freier Wildnis leben.
Das Parlamentsgebäude in Bukarest ist mit rund 3 Mrd. Euro das teuerste Verwaltungsgebäude der Welt. Auf 12 Stockwerken sind 1100 Zimmer untergebracht. Es ist somit auch das schwerste Gebäude der Welt. 2 Rekorde in einem.
Bukarest ist das Paris des Ostens, denn tatsächlich orientierten sich die Bauherren an der Architektur Paris für die historischen Bauten. Auch hier steht ein Triumphbogen, der Arcul de Triumf.
Rumänien ist das einzige europäische Land, in dem Braunbären noch in freier Wildnis leben.
Rumänien ist einer der größten Weinproduzenten weltweit, allerdings konsumieren sie es hauptsächlich selbst. Sie belegen Platz 16 weltweit für ihren Weinkonsum.
Rumänen lieben Rekorde. Einige Beispiele sind das größte Osterei (7,25m), der größte Salat (19 Tonnen) oder die längste Bratwurst (392m).